Der Steinkauz

Die Gefiederoberseite ist mit dunkelbraunen Streifen und weißen Flecken versehen. Die Unterseite ist heller und vom Aussehen her gleich mit der Oberseite.

Sein Verbreitungsgebiet liegt in NRW in waldfreien Tieflandgebieten unterhalb von 600 m. über NN. Sein Lebensraum befindet sich auf extensiv bewirtschafteten Wiesen, alten Streuobstwiesen und Wiesen mit Kopfbäumen in den  Randbereichen der Ortschaften. Auch alte Gemäuer (Scheunen) werden gerne angenommen. Bei schönem Wetter sieht man ihn auch auf Schornsteinen, Zaunpfählen und Leitungen sitzen, die als Ansitzwarten dienen.

Als Hauptnahrung dienen Großinsekten und Regenwürmer. Aber auch Mäuse und Amphibien werden in Notzeiten nicht verschmäht. Da er sich den Tieren im Laufschritt nähert, braucht er kurzrasige Flächen.

 

Als Brutplatz dienen natürliche Höhlen in alten Obstbäumen und Kopfweiden. Sind von diesen zu wenige vorhanden, werden auch künstliche Nisthilfen angenommen.

 

Männchen und Weibchen leben gemeinsam im Revier. Die Balz des Männchens beginnt Mitte-Ende Februar. Nach der Paarung beginnt das Weibchen Mitte-Ende April mit der Eiablage. Dabei kann es bis zu sechs Eier legen. Die Sterberate im ersten Jahr beträgt über 50%.

 

Steinkauzschutz:

 

Der Steinkauz gilt in Deutschland als eine vom Aussterben bedrohte Art. Nur Nordrhein-Westfalen beherbergt noch größere Bestände und damit rund 70 % des bundesweiten Steinkauz-Brutbestandes. Das Land Nordrhein-Westfalen hat somit eine überregionale Verantwortung für den Steinkauz. Der Steinkauz wird in der Roten Liste NRW als "gefährdet", und in der aktuellen Liste BRD sogar als "stark gefährdet" eingestuft.

 

In Nordrhein-Westfalen wurden 2004 ca. 6.100 Brutpaare gezählt, und im Jahr 2010 waren es nur noch ca. 5.400 Paare; davon 326 Brutpaare im Kreis Heinsberg. Anfang der 1990er Jahre zählte man hier noch 1.100 Brutpaare.

 

Neben den natürlichen Feinden (Waldkauz, Habicht, Marder, Hauskatze usw.) und die harten Winter der letzten Jahre, liegt die Hauptursache im Verlust des Lebensraumes.

 

Für den Kreis Heinsberg wurden folgende Gefährdungsfaktoren für den Steinkauzbestand ermittelt:

  • Vernichtung alter Streuobstwiesen,
  • der immer weiter um sich greifende Umbruch von Grünland in Ackerland (Neuanlage von Maisfeldern)
  • die Ausweisung von Neubaugebiete in Ortsrandlagen,
  • der überhöhte Pestizideinsatz,
  • Zerschneidung des Lebensraumes durch den Bau von Straßen,
  • keine Beweidung auf Streuobstwiesen durch Rinder, Schafe usw.,
  • Verlust von natürlichen Nisthöhlen in alten Obst- und Kopfbäumen,

 

Die NABU-Gruppe Geilenkirchen / Übach-Palenberg e.V. macht sich daher große Sorgen um die Zukunft des Steinkauzes im Kreis Heinsberg. Der Bestand in der hiesigen Region ist bis heute um 30% zurückgegangen.

 

Folgende Maßnahmen zum Steinkauzschutz wären hilfreich:

  • Um ein langfristiges Überleben des Steinkauzes zu gewährleisten, ist der Erhalt des Lebensraumes unbedingt erforderlich,
  • Beweidung von hofnahen Obstwiesen durch Kühe, Schafe, (Pferde ??)
  • Neuanlage bzw. Wiederherstellung von Streuobstwiesen,
  • Pflege alter Kopf- und Obstbäume,
  • Biotopschutz, -gestaltung, -pflege, 
  • Kooperation mit Landwirten,
  • Vertragsnaturschutz,
  • Anbringung von weiteren künstlichen Nisthilfen,
  • weniger Ausweisungen von Bauerwartungsland der Gemeinden für Neubaugebiete,
  • Berücksichtigung des Steinkauzes bei Flächennutzungs- und
    Bauleitplanungen

 

 

Bitte unterstützen Sie uns auch weiterhin und richten ihre Meldungen über Steinkauz-Vorkommen an den

 

"Steinkauzkoordinator für den Kreis Heinsberg"

 

Hubert Schippers

Am Stippenweg 2

52499 Baesweiler

 

Tel.: 02401 - 8964880

Mobil: 0173 - 9218899

 

e-mail: Hubert.Schippers@t-online.de

 

VIELEN DANK!

 

© Hubert Schippers; NABU-Gruppe Geilenkirchen / Übach-Palenberg e.V.

 

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